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John Enderby

Autorenbild: Josef FarkasJosef Farkas

Aktualisiert: 11. Aug. 2022


Original: Stephen Leacock, übersetzt von Frigyes Karinthy ins Ungarische



John Enderby saß mit seiner Frau in der Küche von ihrem Bauernhof, die gleichzeitig auch ihr Wohnzimmer war.


De alte John Enderby saß am Tisch, seinen Kopf versteckte er in seinen Händen, auf seinem Gesicht Furchen und Traurigkeit. Von Zeit zu Zeit stand er auf und warf eine Holzscheite ins Feuer des offenen Kamins. Das Holzstück stürzte donnernd, weinend ins Feuer und erzeugte einen Springbrunnen aus Funken in Richtung Kamin. Neben ihm saß seine Gattin Anna – dort saß sie und starrte ins Feuer mit stiller Resignation.

Aber was ist geschehen?


Ihr Bauernhof wird versteigert! Vor 10 Jahren hat Enderby sein kleines Besitztum verpfändet für 24 Dollar und 30 Cent und jetzt wird das Gehöft versteigert.

Bis heute Mitternacht hätte der Pfandbrief beglichen werden müssen. Da sie nicht zahlen können, kommt der Kuckuck und verpfändet ihr ganzes Besitztum.

So saß das alte Ehepaar traurig in ihrer Küche.


Anna, mit der stillen Resignation einer treuen Gemahlin wartete auf das Schicksal und versuchte von Zeit zu Zeit etwas zu lesen.

Sie nahm das Buch Bunyan: „Die Pilgerreise“ in die Hand und versuchte zu lesen. Aber sie konnte nicht. Dann nahm sie „Die Hölle“ von Dante in die Hand, aber sie hat es auch nicht geschafft. Nachher probierte sie es mit dem Roman: „Kritik der reinen Vernunft“ von Kant, aber sie war einfach nicht in der Lage es zu lesen.


Jetzt hat sie es so wirklich bereut, dass sie damals nicht lesen gelernt hat.

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©2022 Josef Farkas

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