top of page

Radioreport: Auf den Spuren des Glücks

Autorenbild: Josef FarkasJosef Farkas

Aktualisiert: 11. Aug. 2022


Original: Gádor Béla: A boldogság nyomában


Liebe Hörer, wir befinden uns im Wartesaal des Zentralen Standesamtes, wo Frauen und Männer in großer Anzahl zusammengekommen sind zum Zwecke der Eheschließung, damit sie sich auf das ewige Glück vorbereiten bis zum letzten Tag ihres Lebens.

In jenem Raum, wo wir uns gerade befinden, warten zahlreiche Bräute und Bräutigame und es ist interessant zu beobachten, dass es hier genauso viele Bräutigame wie Bräute sind. Dann gibt es hier natürlich auch Trauzeugen, Verwandte und sonstige Funktionäre; ein wahrer Großbetrieb ist es hier, Einige bereiten sich gerade vor, den Trauungsaal zu betreten, um sich trauen zu lassen, andere kommen soeben heraus, diese sind schon fertig… Hier neben mir sehe ich ein junges Brautpaar wie es ungeduldig auf ihr Glück wartet. Na dann, gehen wir hin zu ihnen und stellen wir ihnen ein paar diskrete Fragen:

  • Lieber Bräutigam, wir möchten gern, dass Sie den Radiohörern erzählen, warum Sie heiraten wollen und warum Sie gerade diese Frau ehelichen wollen, warum nicht eine andere?

  • Ja, weil ich diese gern hab, nicht wahr.

  • Sehr richtig! Jetzt fragen wir die Braut mit ihren erröteten Wangen, ob sie diesen Lackel auch liebt?

  • Ja, ich liebe diesen Lackel auch…

  • Großartig! Das ist eine gute Ehe, wenn sie sich gegenseitig lieben. Weil es auch solche Ehen gibt, wo der Mann ein Trinker ist und seine Frau schlägt, und die Frau ihren Mann mit jedem Hergelaufenen betrügt. Diese sind eben keine gute Ehen… Aber Sie, nicht wahr, sind kein Alkoholiker, lieber Herr… wie heißen Sie schnell?

  • Hans Wurst. Ich bin kein Alkoholiker.

  • Das wäre auch nicht richtig. Weil, nicht wahr, ein bis zwei Gläschen von einem guten Wein ist nicht die Welt, aber wenn jemand auf allen Vieren herumkriecht, das ist nicht mehr schön. Aber wir hoffen, dass alles gut gehen wird und das Frauchen nicht mit jedem zusammenkriecht. So wird es sein, nicht wahr, liebe Frau…

  • Rosaline Müller. Ja, so wird es sein.

  • Das ist auch sehr wichtig. Nur nicht verkommen, liebe Rosi. Das würde dieser schöner, hochgewachsener Hans Wurst nicht verdienen, ein fescher Kerl ist er, schlank mit braunen Augen, braunem Haar, nur schade, dass er auf sein linkes Bein hinkt, aber das merkt man ja kaum… Haben Sie eine Prothese? Womit beschäftigen Sie sich, lieber Hans Wurst?

  • Ich gebe die Getränke aus, also….

  • Also ein Schankbursch. Das macht nichts, das ist auch ein ehrlicher Beruf, wenn man das maßvoll betreibt…. Aber jetzt sehe ich, dass die Teilnehmer der vorherigen Eheschließung gerade herauskommen. Nur noch ein paar wichtige Fragen.

  • Wie viele Kinder möchten Sie, Rosl?

  • Zwei bis drei.

  • Sehr richtig. Und wie ich mir diesen strammen Bräutigam anschaue, wird das ihm keine besonderen Probleme bereiten… Nicht wahr, lieber Hans? Sie halten sich fähig, unsere schöne Heimat mit 2-3 gesunden Bürschchen zu beschenken?

  • Also, ich werde mich bemühen…

  • Das ist gut, denn es kommt sehr viel aufs Bemühen an… Jetzt noch eine Frage: was ist Ihr Programm für heute Abend?

  • Also…. Heute ist unsere Hochzeitsnacht…

  • Natürlich, natürlich… Die Hochzeitsnacht! Die Nacht der Hochzeit! Das ist ja so schön! Wenn zwei ungeduldige Herzen sich vereinigen unter dem Mantel der Nacht… Bleiben Sie die ganze Nacht auf, oder werden Sie auch etwas schlafen?

  • Also, das werden wir sehen…

  • Sehr richtig, seien wir flexibel! Hoffentlich wird sich keiner von ihnen blamieren, und jetzt wünschen wir dem jungen Paar alles Gute, eine angenehme Hochzeitsnacht, gute Unterhaltung, auf Wiederhören, liebe Hörer!



7 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Polygamie

Comments


Ungarische Humor-Raritäten

©2022 Josef Farkas

bottom of page